Uhrmacher – Uhrenreparatur – Uhrenwerkstatt

Uhrenlexikon ©

B

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

 

Uhrenlexikon

Babylonische Stunden, Zählung der Stunden ab Sonnenaufgang.

Bacheiard, Paris 1795-1820. Er stellte Taschenuhren in feinster Vollendung, darunter auch mit automatischem Aufzug nach dem Pedometer-Prinzip, her.

Bachofen, Uhrmacherfamilie in Zürich, die über mehrere Generationen zwischen 1660 und 1788 nicht nur Zürich und große Teile der Schweiz mit Turmuhren belieferte, sondern auch zahlreiche Wand- und Stutzuhren herstellte.

Badollet Jean Moise (1811-1854), schuf komplizierte Taschenuhren und Seechronometer.

Bäuerle Tobias (1841-1914), St. Georgen/Schwarzwald. Der aus alter Schwarzwälder Uhrmacherfamilie stammende Tobias Bäuerle gründete 1864 eine kleine Uhrenfabrik, in der er zunächst die typischen Erzeugnisse seiner Heimat, Wanduhren mit Holzplatinen, herstellte. 1888 war sein Betrieb, den er mehrfach durch Anbauten vergrößert hatte, auf 80 Köpfe angewachsen. 1891 erhielt er sein erstes Patent auf eine besondere Pendelkonstruktion. 1897 ließ er sich die Marke “Hirsch” als geschütztes Warenzeichen eintragen. Am 20.08.1903 nahm Tobias Bäuerle seine beiden Söhne, Christian und Tobias, als Teilhaber in seine Firma auf, die seither als Tobias Bäuerle & Söhne firmieren. Trotz zweier Weltkriege und Demontage 1945/46 überstand das Unternehmen die schwierigen Zeiten. 1961 wurde ein Zweigwerk in Friedrichshafen errichtet. 

Baillon Jean-Baptiste, französischer Uhrmacher Mitte des 18. Jahrhunderts, arbeitete unter anderem für die Gemahlin Ludwig XV., später für Marie Antoinette.

Bain Alexander, (schottischer Uhrmacher und Erfinder). Er wurde im Oktober 1811 in Watten, Caithness geboren, er verstarb am 2. Januar 1877 in Kirkintilloch, Glasgow. Bain erhält 1841 gemeinsam mit John Barwise ein Patent für eine elektrische Uhr. 1843 bekommt er das Patent für ein Fax-Gerät. 1846 entwickelt er Lochstreifen zur telegraphischen Übertragung von Nachrichten. Bain kann mit dem neuen Telegraphen die Übertragungsgeschwindigkeit erheblich steigern. Bei einer Vorführung überträgt das System 282 Wörter in 52 Sekunden. Im Jahr 1849 erhält Bain ein Patent für ein System zur Aufzeichnung telegraphischer Nachrichten auf eine Papierscheibe.

Baldewin (Baldewein) Eberhard, Hofuhrmacher des Landgrafen Wilhelm IV. von Hessen in Kassel. Ursprünglich Schneider, dann Lichtkämmerer und Architekt, schließlich Hofmechaniker in Kassel, Schöpfer von zwei bedeutenden Kunstuhren, Spitzenleistungen der Uhrmacherkunst seiner Zeit. Die erste Planetenuhr, entstanden 1559-61, 90 cm hoch, zeigt auf acht Hauptzifferblättern nach dem ptolemäischen Weltsystem den Umlauf von Mars, Venus, Merkur, Saturn, Jupiter und Mond sowie das Astrolabium und ein Kalenderzifferblatt mit den Zeitangaben. Im Oberteil der Uhr befindet sich ein Himmelsglobus, der sich in Sternzeit dreht. Im Auftrag des Kurfürsten August I. von Sachsen baute Baldewin in den Jahren 1563-67 eine technisch ganz ähnliche, jedoch größere und prunkvollere Uhr in fast gleicher Zifferblattordnung, die heute das Prunkstück des Mathematisch – Physikalischen Salons in Dresden darstellt. 1575 entstand der Himmelsglobus mit Uhrwerkantrieb, der Vorbild für zahlreiche weitere Himmelsgloben wurde.

Ballonuhr, Uhren deren Form einem Ballon ähnelt, von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis um 1810 in England hergestellt.

Banger Edward, London, wurde nach seiner Lehre (1687-1694) Mitarbeiter Tompions und heiratete dessen Nichte. Zwischen 1701 und 1708 erscheint sein Name zusammen mit Tompion auf vielen guten Bracket Clocks und Bodenstanduhren. Dann scheidet Banger aus der Partnerschaft mit Tompion aus, worauf es keine Nachrichten mehr über ihn gibt.

Banjo-Uhr, amerikanische Wanduhr in Form eines Banjos,wurden um 1800-1860 von der Uhrmacherfamilie » Willard hergestellt.

Barbieruhr, amerikanische Uhr des späten 19. Jahrhunderts; Beschriftung des Zifferblatts und Uhrzeigerbewegung sind spiegelverkehrt, so dass die Uhrzeit nur im Spiegel abgelesen werden kann, z.B. in einem Friseursalon.

Barkley Samuel, London, begann 1715 die Uhrmacherlehre bei George Graham, wurde sein Werkstattleiter und Nachfolger. Er selbst nahm 1751 Thomas Colley als Geschäftspartner auf. Die Firma nannte sich dann Barkley & Colley.

Barlow Edward, London, (1636-1716), bedeutender Uhrmacher und Erfinder, erfand um 1676 das Rechenschlagwerk, das das einfache Schloßscheibenschlagwerk ablöste. Er ist der Erfinder des Rufschlagwerkes der Repetitionen, wobei er in einen Prioritätsstreit mit Daniel Quare geriet. Mit Tompion und Houghton ließ er sich 1695 einen Vorläufer der Zylinderhemmung patentieren.

Barock, mit dem Begriff Barock bezeichnet man eine Epoche der Kunst, die in Europa vom Beginn des 17. Jahrhunderts bis in die ersten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts währte. Baroch-UhrDas aus dem romanischen Sprachraum kommende Wort bedeutet unregelmäßig und sonderbar und ist in diesem Sinne angewendet worden auf die phantastisch übersteigerten Gestaltungsformen in Architektur, Plastik, Malerei, und Kunsthandwerk dieser Zeit. Gemeinsame Kennzeichen dieser Gattungen sind repräsentative, prunkvolle Erscheinungen mit gesteigerten Dimensionen, die oftmals nur im höfischen Rahmen vorstellbar sind.

In der Gestaltung herrschen kurvige üppige Umrisse, Fassaden und Oberflächen werden gewölbt, die Ecken gebrochen und jede gerade Linie vermieden. Kunsthandwerkliche Gegenstände werden oftmals ganz vom Ornament überzogen, das sich im Gegensatz zu der vorhergehenden Epoche aus der Fläche löst und sehr plastisch wird. So entsteht eine kraftvolle Formensprache, die alle Kunstäußerungen erfasst und eine enge Verbindung zwischen den einzelnen Gattungen bewirkt. Sei es, dass Malerei in Stuck, und Plastik in Architektur übergeht, sei es, dass die angewandten Künste mit Elementen der bildenen Kunst gestaltet werden. In Kirchen und Schlössern des Barock hat dies zu einem Gesamtkunstwerk geführt mit dem Zusammenspiel aller Teile der Einrichtung untereinander in Einklang mit der Architektur.

© Sammler Journal

Bauerntaschenuhr, auch Alpenländische oder Tiroler Taschenuhr genannt. Robuste Taschenuhr mit einfachem, aber bewährtem Werk in meist gravierten Silbergehäuse. Das Zifferblatt ist bunt emailliert oder floral bemalt und oft von einer Maske eingerahmt. Manche Werke bestechen durch ausgesägte, gravierte oder mit Steinen versehene Platinen. Die Bauerntaschenuhr wurde ab etwa 1820 bis zum ersten Weltkrieg hergestellt.

Becker Gustav (1819-1885), Freiburg / Schlesien. Um sein Wissen als Uhrmacher zu erweitern, ging er als Geselle nach Frankfurt/M, La Chaux-de-Fonds, Dresden, München, Berlin und Wien. 1847 gründete Gustav Becker in Freiburg / Schlesien ein Uhrengeschäft, das ihn aber nicht zufriedenstellte. Gustav BeckerAm 02.05.1850 began er nebenher Regulateure herzustellen. 1852 zeigte er die Uhren bereits auf der Industrieausstellung in Breslau. Nachdem er 1854 von der Postverwaltung den Auftrag erhalten hatte, zahlreiche Regulateure als Bürouhren zu liefern, stieg die Produktion rasch an. 1892 wurde die millionste Uhr hergestellt. Nach Gustav Beckers Tod am 14.09.1885 übernahm Sohn Paul Albert Becker (1850-1923) die Führung des Unternehmens. 1890 gründete er bereits ein Zweigwerg in Braunau / Böhmen.

Ähnlich wie in Glashütte hatten auch in freiburg und Umgebung Mitarbeiter aus den Beckerschen Betrieben eigene Firmen gegründet, um ebenfalls Uhren herzustellen. Im laufe der Jahre entstand ein heftiger Konkurrenzkampf, der die Existenz aller bedrohte. So kam es 1898 zu Verhandlungen, die am 01.10.1899 zum Abschluß kamen. Die Betriebe gründeten eine Aktiengesellschaft unter dem Namen: Vereinigte Uhrenfabriken Aktiengesellschaft, vormals Gustav Becker (VFU-AG) mit 2,7 Mio RM Kapital. Als es 1925/26 zu schweren wirtschaftlichen Rückschlägen kam, wurde am 01.07.1926 eine Intressengemeinschaft zwischen der Firma » Junghans, der Hamburg-Amerikanischen Uhrenfabrik und den Vereinigten Freiburger Uhrenfabrik gegründet. Diese drei Firmen signierten allerdings ihre Uhren nach wie vor mit ihrem eigenen Markenzeichen. Am 01.07.1930 kam es dann zur Fusionierung unter dem neuen Namen Uhrenfabriken Gebrüder Junghans AG. Aber auch diese verzweifelte Maßnahme bedeutete keine Rettung. In dem Krisenjahr 1932 blieb Junghans nichts anderes übrig, als die Freiburger Betriebe stillzulegen.

Beha Johann Baptist (1815-1898), bedeutender Schwarzwälder Uhrmacher aus Eisenbach im Schwarzwald. Wurde vor allem bekannt durch seine hochwertigen » Kuckucksuhren in den unterschiedlichsten Ausführungen, vor allem mit Federaufzug; bekam zahlreiche Auszeichnungen.

Beha Vinzenz (1784-1868), Uhrmacher in Eisenbach / Schwarzwald, Vater von Johann Baptist Beha.

Beinuhr, Taschenuhr aus Elfenbein oder Knochen. Hier sind alle Teile außer den Zapfen und der Spirale aus Bein.

Beobachtungsuhr, bei der Seefahrt verwendete Präzionsuhr. B-Uhren müssen einen amtlichen Gangschein besitzen »Schiffschronometer.

Bergische Uhr, eine im 18. und 19. Jahrhundert im Bergischen Land hergestellter Typ von Rahmen- und später auch Bodenstanduhren. Ein drittel dieser Uhren sind sog. Uhrenköpfe.

Bergkristalluhr, eine Uhr mit einem Gehäuse aus Bergkristall; um 1600-1675 in ganz Europa beliebt.

Berthoud Ferdinand (1727-1807), Er wurde 1727 in Neuchâtel/Schweiz geboren., lebte ab 1745 in Paris, wo er mit Julien Le Roy zusammenarbeitete, und dort starb im Jahre 1807. Seine Uhren, Taschenuhren und Chronometer gehören zu den hervorragenden Erzeugnissen des 18. Jahrhunderts. Er war Mitbegründer der Theorie des » Isochronismus der Spirale und hatte an der Entwicklung der Zylinderhemmung wesentlichen Anteil. Er verfaßte etliche Schriften über die Chronometrie. 1745 schuf er einen Seechronometer und schickte ihn 1761 in den Londoner Wettbewerb, den dann jedoch Harrison gewann. Berthoud arbeitete auch für den franzözischen König. Eine große Anzahl seiner exzellenten Erzeugnisse ist erhalten. Sie hatten einen so guten Ruf, daß neidische Konkurrenten den Namen Berthoud für ihre eigenen minderwertigen Produkte verwendeten.

Biedermeier, Bezeichnung für den Lebensstil des wohlhabenden Bürgertums in Deutschland und Österreich, dass sich von ca. 1815 bis um 1860 über ganz Europa verbreitete.

Bienenkorbuhr, amerikanische Simsuhr in Form eines Spitzbogens mit abgerundeten Seiten, seit ca. 1850 hergestellt.

Bilderuhr, Gemälde, meist mit Architekturdarstellung, in die ein Uhrwerk eingebaut ist. An passender Stelle, oft an Türmen, befindet sich als Teil des Bildes das Zifferblatt. Häufig ist auch ein Spielwerk mit der Uhr verbunden. Seit dem Ende des 18. Jh. werden Bilderuhren in Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz gefertigt.

Bildmarken, Darstellung von Fabrikmarken, die meist als Kürzel (Buchstaben, Zeichen oder bildliche Gegenstände) in Uhrengehäusen bzw. Uhrwerksplatinen gestempelt werden. » Bildmarken» Hallmark» Punze

Bläuen, künstliche Oxydation von Stahlteilen, meist Zeigern. Die polierten Teile werden so lange erhitzt, bis der gewünschte Farbton erreicht ist.

Blechankergang, ist eine Ankerhemmung bei der Anker aus Blech gebogen und auf die Ankerwelle aufgenietet ist. Blechanker befinden sich hauptsächlich in billigen Weckern und Schwarzwälder Uhren.

Blessing Carl (1769-1819), Spieluhrenmacher aus Unterkirnach / Schwarzwald. Eine seiner Flötenuhren ist im Deutschen Uhrenmuseum in Furtwangen zu besichtigen.

Blessing Martin (1774-1847) Unterkirnach / Schwarzwald, bedeutender Hersteller von Flötenspieluhren, selbstspielenden Musikwerken und Automatenalben; 1831 Vollendung eines großen Orchestrions, das in London für den außerordentlichen Preis von 15 000 Gulden verkauft wurde.

Blindenuhr, eine Uhr, bei der die Zeit ertastet werden kann, enweder durch Erhebungen auf dem Zifferblatt oder durch einen Extrazeiger, der bis zur Übereinstimmung mit dem Stundenzeiger gedreht werden kann.

Blindpendel, ein vom Hinterpendel beeinflußtes Indikationspendel (Scheinpendel), das jedoch nicht direkt mit dem Pendelsystem in Verbindung steht.

Bob Lorenz (1805-1878), bedeutender Schwarzwälder Uhrmacher aus Furtwangen; erster Zugfeder-Uhrmacher, 1852 Gründungsmitglied des Uhrengewerbeverein, einer der ersten Lehrer der Großherz. Bad. Uhrmacherschule.

Bob Victor (1830-1893), Uhrmacher aus Furtwangen / Schwarzwald. Sohn von Lorenz Bob, arbeitete zunächst in der Werkstatt seines Vaters, gründete um 1860 ein eigenes Geschäft mit der Herstellung ausgesuchter Regulatoren.

Bodenstanduhr, zusammenfassende Bezeichnung für sämtliche Großuhren, die im Innenraum verwendet wird und deren Gehäuse auf dem Boden steht. Bodenstanduhren sind fast immer gewichtsangetriebene Uhren. Sie entstanden im 17. Jahrhundert.

Böhm Marcus (1650-1732), Augsburg, 1702 Geschworener der Kleinuhrmacherinnung; verwendete als einer der ersten Augsburger Uhrmacher das kurze Pendel vor dem Zifferblatt.

Böhme August (1838-1901), Berlin, befaßte sich hauptsächlich mit der Herstellung astronomischer Uhren und war außerdem 23 Jahre an der Uhrmacherschule in Berlin tätig.

Böhming Georg (1788-1848), Wiesbaden, lernte bei seinem Vater, besaß 1810 in Duderstadt eine Uhrmacherei und einen Weinhandel, 1813 wieder in Wiesbaden, 1822 in Marseille und gründete 1827 eine Uhrmacherei in Smyrna, beteiligte sich 1848 an der Revolution und wurde erschossen.

Bracket-Clock, in England seit etwa 1670 gebaute Uhren, die anfangs wohl meist auf Konsolen standen, oft mit »Schlagwerk und zusätzlichen »Indikationen. Das Gehäuse der Bracket-Clock besteht fast immer aus einem zumindest vorn verglasten Holzkasten, der oben einen Tragegriff besitzt. Der große Ziffernring wird in den Zwickeln von vergoldeten Bronzeappliken eingefasst. Die Front ist zunächst rechteckig, erhält jedoch ab etwa 1720 ein oben eingezogenes Bogenfeld.

Break-Arch-Uhr, englische Bezeichnung für eine Bodenstanduhr- oder Stutzuhr, deren Gehäuse oben in einem Halbkreis schließt, der dadurch über dem Zifferblatt entstehende Raum kann mit Kalender u.s.w. ausgefüllt sein. Diese Uhren wurden im ganzen 18. Jahrhundert hergestellt.

Breguet, Abraham Louis (1747 – 1823), weltberühmter, aus dem Schweizer Kanton Neuenburg stammender Uhrmacher, seit 1776 in Paris tätig. Zu seinen bedeutendsten Erfindungen zählen

  • 1783: Breguet-Zeiger: Uhrenzeiger aus gebläutem Stahl in der charakteristischen Form
  • 1791: Stoppuhr mit springendem Sekundenzeiger
  • 1794: Uhr mit springendem Stundenzeiger
  • 1795: Tourbillon
  • 1796: Breguet-Spirale; Taschenuhr mit automatischem Aufzug: “montre perpétuelle”
  • 1798: unabhängiger Sekundenzeiger
  • 1820: Stoppuhr mit unabhängig voneinander schaltbaren Sekundenzeigern aus der MitteBreguetspirale, von Breguet 1788 entwickelte Unruhspirale mit nach oben und innen gebogener Endkurve zur Vermeidung der exzentrischen Ausbildung der Unruhfeder. Teuer und kompliziert fand sie nur bei hochwertigen Uhren Verwendung.Breguetzeiger, ein von Breguet für Taschenuhren ingeführter schlichter Uhrzeiger, bei dem kurz vor der Spitze ein Kreis eingelassen ist. Findet auch bei Großuhren Verwendung.

    Breitengrad, parallel zum Äquator verlaufende Kreise auf der Erdoberfläche von 0° (Äquator) bis 90° (Pole). Der Breitengrad eines Ortes ergibt sich aus dem Winkel einer gedachten Linie zum Erdmittelpunkt auf der Äquatorebene.

    Breithaupt Johann Christian (1736-1799), Kassel. Bedeutender Hofmechaniker, begründete 1762 eine eigene Fabrikation für mathematische Instrumente, u.a. Quadrante, Feldmeßgeräte, Kompasse, Artillerie-Meßgeräte usw. Begründer der feinmechanischen Industrie in Kassel.

    Breveté S.G.D.G.Bezeichnung für ein Patent wie es in Frankreich bis zum Jahr 1968 galt. Die Buchstaben stehen für „Breveté Sans Garantie Du Gouvernement“ und bedeuten: -Patent ohne Garantie der Regierung-.

    Brockbank, Gebrüder John & Myles. Ausgezeichnete Chronometerhersteller aus der Anfangszeit des Chronometerbaus. Zwischen 1775 und 1815 nahmen die Brüder Samuel Elliot Atkins in die Firma auf und firmierten seither als Brockbank & Atkins.

    Brocot Achille, (1817-1878). Qualifizierter Uhrmacher, der vor allem durch die von ihm entwickelte und benannte Hemmung bekannt wurde. Bei dieser besitzt der Messinganker anstelle von Klauen senkrecht zu seiner Fläche stehende halbrunde Steinstifte. Diese Hemmung ist üblicherweise bei den französischen Bronzependulen in einer Vertiefung des Zifferblattes sichtbar angeordnet.

    Bröcking Wilhelm (1834-18979, Hamburg. Uhrmacher der Deutschen Seewarte in Hamburg, Fabrikation von Schiffschronometern, astr. Pendeluhren, Kompensationsuhren.

    Bronnikow, 2. H. 19. Jh., geh. in Wjatka (heute Kirow, Industriezentrum am Ural), stellte zusammen mit seinem Sohn zahlreiche Taschenuhren her, die völlig aus Holz gearbeitet wurden. In der Regel besteht das Gehäuse aus Birkenkropf, die Räder aus Palmenholz, die Uhrfeder aus Bambus und Zeiger und Zifferblatt aus Geisblatt. Das Gewicht der gesamten Uhr einschl. Gehäuse beträgt 8-10 Gramm.

    Bronze, Kupfer – Zinn – Legierung, die für Uhrengehäuse und Dekor seit dem 16. Jh. benutzt wird.

    Brücke, Teil des Uhrwerkkörpers und Weiterentwicklung des Kloben Lagerteil mit zwei Auflageflächen. Sie wird anstelle voller Platinen benutzt und ermöglicht eine bessere Kontrolle und Korrektur der Eingriffe sowie einen Einblick in das Werk.

    Brunieren, Färbung von Metallen durch Chemikalien, um einen bestimmten Farbton zu erzeugen.

    Bürgi Jost (1552 – 1632), einer der bedeutendsten Uhrmacher des 16. und 17. Jahrhunderts, u. a. Kammeruhrmacher von Kaiser Rudolf II. in Prag.

    Bürk Johannes (1819-1872), Uhrenfabrikant aus Schwenningen / Schwarzwald, Gründer des ” Uhrmacher-Gewerbevereins für den Württembergischen Schwarzwald ” 1849; bekannt für seine Wächter-Kontroll-Uhren.

    Bulova, Amerikanisch/Schweizer Uhrenhersteller Joseph Bulova gründete 1875 eine Werkstatt in New Jork, und 1885 sein Sohn eine Fabrik in Biel. Bekannt wurde die Firma durch die Entwicklung der ersten Stimmgabeluhr “Accutron”.

    Butterfield Michael (1635-1724), englischer Instrumentenbauer, baute unter anderem Vermessungsinstrumente, wurde aber hauptsächlich durch seine tragbaren » Sonnenuhren bekannt.