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Uhrenlexikon

Haas David Sigmund (1685-1742), Augsburg. Berühmter Uhrmacher, baute eine Uhr, die von Maria-Theresia an Prinz Josias zu Coburg-Saalfeld verschenkt wurde und sich heute im Museum in Gotha befindet.

Haas & Söhne, Philipp, Uhrenfabrik in St. Georgen. Von den Söhnen wurde besonders Karl Haas bekannt, der Präsident der Schwarzwälder Handelskammer war. Er starb am 31.10.1900. Im Jahre 1898 hatte er die Leitung seiner Firma seinen Söhnen, der vierten Generation, übergeben.

Habrecht, berühmte Uhrmacherfamilie im 16.-18.Jh. in Schaffhausen, Straßburg und Regensburg. Bedeutendster Vertreter war Isaak Habrecht ( 1544-1620). Mit Unterstützung seines jüngeren Bruders Josias (1552-1575) stellte er in der zeit 1571-1574 die wundervolle Kunstuhr im Straßburger Münster (die zweite) nach Angaben des Professors Conrad Dasypodius her. In den Jahren 1579 und 1580 baute Isaak Habrecht zusammen mit seinem Gesellen Michael Müller die große Rathausuhr in Heilbronn und eine große Uhr mit prachtvoll gearbeiteten Astrolabium planisphaerium für das Ulmer Rathaus.

Hahn, Phillip Matthäus, geb. 1739 in Scharnhausen als Sohn des Ortspfarrers, gest. 1790 in Echterdingen. Nach Lateinschule und 1756-1760 Theologiestudium in Tübingen zunächst Hauslehrer, dann Vikariat. 1764 Pfarrer in Onstmettingen; erste Ehe mit Anna Maria Rapp; neben dem Pfarrerberuf mathematisches und mechanisches Interesse und Talent, Erlernen der Grundlagen im Selbststudium; Bau erster Uhren zusammen mit dem Lehrer und Jugendfreund Philipp Gottfried Schaudt in Onstmettingen, zugleich auch Präzisionsinstrumente und besonders Waagen; 1770 neue Pfarre in Kornwestheim, hier Einrichtung einer ersten eigenen Werkstatt; Entwurf einer Rechenmaschine zur Berechnung astronomischer Uhren; 1768 Bau einer ersten astronomischen Uhr, der weitere folgten, mehrfach im Auftrag des württembergischen Herzogs;

außerdem mechanische Planetarien, Bodenstanduhren mit Kalender, Taschenuhren mit Kalender und häufig Zylinderhemmung. 1775 Tod seiner ersten Frau, 1776 zweite Ehe; 1781 neue und lukrativere Pfarrstelle in Echterdingen; Hang zum Pietismus. Hahn hatte großen Einfluß auf den süddeutschen Uhrenbau. In seinen Werkstätten (er selbst machte nur die Entwürfe und überließ die Ausführung seinen Mitarbeitern) arbeiteten nacheinander seine zwei Brüder und fünf Söhne, außerdem ein großer Kreis von Gesellen und Schülern, von denen einige erhebliche Bedeutung erlangten.

Halbsavonette, Savonette mit kreisförmigen Fenster im vordren Deckel, durch durch das die Zeit auch ohne öffnen des Deckels abgelesen werden kann.

Halbschwingung, (einfache Schwingung). So nennt man die Schwingung des Gangreglers in eine Richtung.

Halbsekundenpendel, ein Pendel, das eine Halbschwingung in einer halben Sekunde vollzieht.

Hall Mark, englischer Garantiestempel für den Gold- oder Silberfeingehalt.

Halsuhr, vor 1600 entstandene, am Hals getragene Uhr, die sich aus der Dosenuhr entwickelt hat. Sie kann die verschiedensten Formen besitzen, ist jedoch meist oval. Oft ist das Uhrwerk in kleine, runde Behälter eingebaut, die zur Aufbewahrung von Duftschwämmen gedient haben (Bisamäpfel), in in kreuzförmige Gehäuse aus Messing oder Bergkristall, in kleine Totenköpfe aus Silber oder andere Gegenstände.

Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik, Schramberg und Hamburg. Der Gründer der “Pfeilkreuz”-Uhrenfabrik, Paul Landenberger trat 1869 in die Firma Junghans ein. Er wurde bald Prokurist und heiratete am 27.08.1872 Frida Junghans, die Tochter des verstorbenen gründers Erhard Junghans. Als Paul Landenberger erkannte, daß eine Teilhaberschaft nicht zu erlangen war und die Firma auf die beiden Söhne übertragen werden würde, machte er sich mit Philipp Lang aus St. Johann selbstständig und gründete eine eigene Großuhrenfabrik. Die ersten Jahre waren schwierig, so daß zur Verbesserung der wirtschaftlichen Struktur 1883 eine Aktiengesellschaft gegründet werden mußte, die den Namen Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik erhielt.

In ständigem Wettbewerb mit der Firma Junghans entwickelte sich das Unternehmen immer mehr. Doch die wirtschaftlichen schweren Jahre 1925/26 zwingen die Firma mit dem stärkeren Konkurrenzunternehmen Junghans zu kooperieren. Am 01.07.1926 wird eine Interessengemeinschaft gegründet, zu der auch die Vereinigten Uhrenfabriken AG, vormals » Gustav Becker, Schlesien gehören. Da sich jedoch die wirtschaftliche Situation weiter verschlechtert, kommt es am 01.07.1930 zur Übernahme der Fabrik durch die Gebrüder Junghans AG.

Harder, Johann Anton » Die Jahresuhr, ihre und ihres Erfinders unbekannte Geschichte

Harrison John (1693 – 1776), berühmter Uhrmacher, der den von der englischen Regierung ausgesetzten Preis von 20.000 Pfund für den Bau eines ganggenauen Seechronometers erhielt. Entwickelte unter anderem das Rostpendel.

Hauptuhr, die Steueruhr einer zentral gesteuerten Uhrenanlage mit einer oder mehreren parallel geschalteten, synchron laufenden Nebenuhren.

Hauser Eduard (1825-1900) Lenzkirch. Erster Technischer Leiter der Aktiengesellschaft für Uhrenfabrikation in Lenzkirch. Hauser war ein hervorragend tüchtiger Fachmann und hat sich große Verdienste um die Uhrenfabrikation im Schwarzwald erworben. 1858 erhielt er die Verdienstmedaille, 1867 in Paris die Bronzemedaille, 1873 in Wien die Bronzemedaille und vom niederösterreichischen Gewerbeverein die Silbermedaille, 1885 in Antwerpen ein Diplom mit Medaille und schließlich 1891 den Zähringer Löwenorden durch den Großherzog von Baden.

Helioskop, eine Vorrichtung zur Abschwächung des Sonnenlichts bei Beobachtung der Sonne durch das Fernrohr. Die Schwächung erfolgt entweder dadurch, dass durch eine schräg zur Richtung der Lichtstrahlen gestellte Glasplatte oder durch eine Verbindung von Glasplatte und Prisma nur ein Teil der Strahlen nach dem Okular zurückgeworfen wird, während der größte Teil durch die Glasplatte hindurchgeht und nicht ins Auge gelangt, ferner auch durch Polarisation der Strahlen, die durch Reflexionen unter dem Polarisationswinkel beliebig geschwächt werden können. Das Licht erscheint hierbei in seiner natürlichen Farbe, anders als bei den gefärbten Sonnengläsern, die überdies infolge der Erwärmung leicht springen.

Hemmung, Vorrichtung zwischen Laufwerk und Gangregler, die den freien Ablauf des Werks hemmt und mit Hilfe des Gangreglers dosiert erfolgen läßt. Man unterscheidet nach der Bewegung des Hemmungsrades die rückfallende und die ruhende Hemmung. Bei der freien Hemmung schwingt der Gangregler nach jedem Impuls ohne Verbindung mit der Hemmung.


Hemmungen bei Großuhren

Die Spindelhemmung ist die älteste(rückfallende) Hemmung an Räderuhren (Groß- und später auch Taschenuhren): Abwechselnd greifen die Lappen der Spindel in das Hemmungsrad ein, das die Form eines Kronenrades mit sägeähnlichen Spitzen hat, und lassen es um jeweils einen Zahn weiterlaufen Waag.

Die Ankerhemmung, zusammenfassende Bezeichnung für die rückführende Haken- als auch für die ruhende Graham- oder Brocothemmung.

Die Hakenhemmung, auch Clement – Ankergang genannt. 1680 von William Clement eingeführte rückführende Ankerhemmung mit einem Hemmungrad, dessen Zähne senkrecht zum Trieb stehen. Der ankerförmige Teil der Hemmung gibt im Wechsel einen Zahn frei und hemmt dabei gleichzeitig den anderen.

Die Grahamhemmung, 1710 von George Graham erfundene ruhende Ankerhemmung für Präzionsuhren.

Die Béthune-Hemmung, von Chevalier de Béthune 1727 entwickelte rückfallende Hemmung für Pendeluhren, die eine Variante der Spindelhemmung ist. Sie besitzt senkrecht zum trieb des Hemmungrades stehende Zähne und eine geteilte Spindel, deren Lappen an zwei verschiedenen Wellen befestigt ist, die durch zwei Hebel miteinander in Verbindung stehen.

Die Scherenhemmung, auch Stiftenhemmung. Von Louis Amant 1741 entwickelte ruhende Hemmung mit einem Hemmungsrad, das senkrecht zum Radstreifen stehende Stifte trägt, die durch hin- und hergehende „Schere hindurchgeführt werden.

Die Brocot-Hemmung, von Louis Gabriel Brocot 1826 erstmals vorgeführte ruhende Ankerhemmung, für die er 1847 ein Patent erhielt. Die Brocot-hemmung hat zwei senkrechte zur Fläche des Ankers stehende halbrunde Stifte aus Stahl oder häufiger aus Stein, die als Paletten dienen. Bei französischen Pendulen ist die Brocothemmung sehr häufig in einer Aussparung des Zifferblattes sichtbar angebracht.

Die Chronometerhemmung, von Pierre Le Roy 1748 entwickelte freie Hemmung, die häufig in Schiffschronometern verwendet wurde. Auch heute noch wird sie gelegentlich in abgewandelter und verbesserter Kon-struktion gebraucht. Man unterscheidet die Chronometerhemmung mit Feder (meist in Schiffschronometern und anderen Großuhren) und die Chrono-meterhemmung mit Wippe (meist in Taschenuhren).bei der Ch.

Mit Feder hält der an der Feder befestigte Ruhe-stein das Hemmungsrad an, bis der an einem Teller an der Unruhwelle befindliche Auslösestein die Feder anhebt und damit den Ruhestein aus dem Hemmungsrad herauszieht, das sich weiterdreht und mit einem Zahn auf den an dem Teller befestigten zweiten Stein, den Antriebsstein, fällt und die Unruh antreibt. Diese erhält beim zurückschwingen jedoch keinen Antrieb. Er erfolgt nur bei jeder zweiten Schwingung (freie Hemmung).

Hemmungen bei Taschenuhren.

Die Zylinderhemmung, von Thomas Tompion entwickelte, von George Graham (1639 – 1751) im Jahre 1720 verbesserte und rasch allgemein übernommene, ruhende Hemmung. Bei der Zylinderhemmung wird das Hemmungsrad durch den sogenannten Zylinder, eine aufgeschnittene Röhre, die Teil der Unruhwelle ist, geführt.

Die Duplexhemmung, im Jahr 1724 von Jean-Baptiste Dutertre (1684 – 1734) erfundene ruhende Hemmung, deren Hemmungsrad zwei Reihen (duplex) von Zähnen besitzt, die senkrecht zueinander am Radreifen angebracht sind.

Die Spitzzahnankerhemmung, besonders häufig in England während des 19. Jh. verwendete Ankerhemmung, deren Hemmungsrad auffallend spitze Zähne trägt.

Die Roskopf-Stiftenhemmung, bei Roskopfuhren vewendete freie Ankerhemmung mit zwei runden Stahlstiften als Paletten.


Henlein Peter (1485 – 1542), berühmter Nürnberger Uhrmacher, der angeblich die allerersten tragbaren Uhren geschaffen haben soll, was jedoch nicht beweisbar ist. Allerdings soll er den Stackfreed erfunden haben. Außerdem dürfte er verschiedene Dosenuhren hergestellt haben. Das legendäre Nürnberger Ei hat es in der angenommenen Eiform nie gegeben.

Heron von Alexandria, griechischer Mathematiker, Physiker und Mechaniker wahrscheinlich des 1. Jh. v. u. Z. Er ist hauptsächlich durch seine lehrbuchartigen Schriften zur Mechanik, mechanischen Technik, Pneumatik, zum Geschützbau u. a. bekannt geworden. Außerdem beschrieb er ein Automatentheater, das aus den damals bekannten mechanischen Bauteilen, wie Hebel, Rolle, Schnurrolle, schiefe Ebene, aufgebaut war und durch Gewichtszug in Bewegung gesetzt wurde. Die Geräusche, z. B. Grollen des Donners, wurden gleichfalls mechanisch erzeugt. Heron von Alexandria schuf durch seine Arbeiten Voraussetzungen für den späteren Bau mechanischer Uhren.

Hilfszifferblatt, kleine, auf dem Hauptzifferblatt verteilte Zifferblätter für die Anzeige weiterer Funktionen.

Himmelsglobusuhr, eine federangetriebene Uhr des 16. Jahrhunderts, die mit einem sich drehenden Globus kombiniert ist.

Hipp Dr. Matthäus (1813-1893), deutscher Uhrmacher, Pionier auf dem Gebiet der elektrischen Uhren, konstruierte 1845 einen Telegraphen.

Hofmeier Johannes (1802-1876), Uhrmacher aus Schwärzenbach / Schwarzwald. Mitbegründer der Uhrenfabrik Winterhalder & Hofmeier.

Hofuhrmacher, ein Uhrmacher, der an einen Herrscherhof berufen wurde, um für diesen Uhren zu fertigen und die Uhren des Hofes instandzuhalten.

Hohlzylindersonnenuhr, Sonnenuhr, in der die Kanten eines Halbzylinders als Schattenwerfer dienen. Die Stundenlinien sind gerade Linien im Inneren des Halbzylinders. Ein Halbzylinder bietet eine Zeitanzeige für 12 Stunden, die ersten 6 Stunden nimmt die Besonnung zu, die folgenden 6 Stunden die Beschattung. Da die Stundenlinien für Besonnung und Beschattung dieselben sind, werden sie nur durch die Beschriftung unterschieden: zunehmende Besonnung mit römischen Stundenzahlen, Beschattung mit arabischen.

Da stets zwei Hohlzylinder gleichzeitig anzeigen, ist eine Zeitanzeige von Sonnenaufgang bis -untergang möglich. Ein Beispiel ist die Hohlzylindersonnenuhr in Schloß Weesenstein bei Dresden, wo in einem großen Quader an den vier Seiten vier Halbzylinder eingearbeitet sind. Da die Kanten des Quaders und auch der Halbzylinder parallel zur Himmelsachse gerichtet sind, handelt es sich um eine polare Sonnenuhr. Bei dieser Sonnenuhr wäre eine echte MEZ-Anzeige möglich dann müßten alle Stundenlinien als gestreckte Zeitgleichungskurven gestaltet werden.

Holzpendel, sind aus Holz gefertigte Pendelstangen für einfache Großuhren. Die Pendellinsen können sowohl aus Holz als auch aus Metall sein. Getrocknetes Holz hat die Eigenschaft, sich bei Temperaturwechsel kaum auszudehnen oder zusammenzuziehen. Um das Eindringen von Luftfeuchtigkeit in das Holz zu vermeiden, werden mitunter die Holzstäbe mit Firnis behandelt. Dadurch wird eine einfache Kompensation erreicht, die für den Alltagsgebrauch des Zeitmessers ausreicht.

Holzuhr, Uhren, deren Werk weitgehend aus Holz hergestellt und die vom 17. Bis in das 19. Jh. gebaut worden ist. Von den Großuhren aus Holz sind die Schwarzwälder Uhren die bekanntesten. Taschenuhren aus Holz sind selten.Schwarzwalduhr.

Hora, lateinisch für die Stunde.

Horlogerie, französische Bezeichnung für die Uhrmacherei.

Horologie, nennt man wissenschaftliche Beschäftigung mit der Zeitmeßkunde.

Howard Edward (1813-1904), bekannter amerikanischer Uhrmacher und Uhrenfabrikant, leitete um 1850 die Massenproduktion von Taschenuhren in Amerika ein.

Hubert, Amsterdam/Genf Große und bedeutende Uhrmacherfamilie; ihr Ahnherr ist Noäl Hubert. Wichtige Vertreter der Familie waren vor allem Jacques und Etienne d. A. Als Hugenotten mussten sie 1686 Frankreich verlassen. Einige flohen nach Genf, andere nach Leiden und Amsterdam. In Genf und Amsterdam war die Familie über einige weitere Generationen in der Uhrmacherei aktiv.

Huygens Christian (1629 – 1695), niederländischer Mathematiker, veröffentlichte 1658 sein Horologium, in dem er seine Konstruktion einer Räderuhr mit einem Pendel als Gangregler beschreibt. Im Jahr 1674 stellte er der Akademie der Wissenschaften in Paris seine Erfindung der Unruh mit Spiralfeder vor. Diese beiden Erfindungen, die eine Fertigung sehr exakter Uhren erst ermöglichten, wurden grundlegend für die Uhrenherstellung bis in die ersten Jahrzehnte unseres Jahrhunderts.

Hyalophanieschild, ist ein Glasschild, bei dem außer meist dunklen Farben Gold- und Silberfolien mit hinterlegt wurden, die einen perlmuttähnlichen Effekt bewirken.