Rahmenuhr – Regulator Reparatur

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Uhrenlexikon

Rad, in Uhrwerken eine kreisrunde verzahnte Scheibe mit mehr als 20 Zähnen. Eine verzahnte Scheibe mit weniger als 20 Zähnen heißt Trieb.

Radkranz, nennt man den verzahnten Umfang eines Rades.

Radnabe, Der Teil des Rades, in welchem die Welle steckt, bzw. mit welchem die Welle des Rades vernietet ist.

Radunrast, radförmiger Gangregler ohne Eigenschwingungsfähigkeit. Er ist nach der Waag der älteste Gangregler, der bei Räderuhren mit mechanischer Hemmung verwendet worden ist. Abgelöst wurde die Radunrast durch die von Huygens erfundene und 1673 publizierte Radunrast mit Spindelhemmung.

Räderuhren, Zeitmesser mit mechanischer Hemmung sind seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Aus der Zeit nach 1500 stammen die meisten der noch erhaltenen Eisenuhren. Die Wanduhren mit fast immer bemalten Gehäuse und Zifferblatt werden von Gewichten angetrieben und besitzen eine Spindelhemmung mit Waag oder großer Radunrast. Die Türmchenuhren mit oft kunstvoll gravierten Bronzegehäusen sind federangetrieben und haben mit seltenen Ausnahmen Schnecke und Darmseite. Als kostbare Tischuhren fehlten sie in keiner fürstlichen Kunstkammer der Renaissance.

Räderwerk, das Räderwerk besteht aus Trieben und Rädern, die inneinandergreifen und zwischen den Platinen laufen. Es wird die Kraft vom Federhaus (Gewicht) auf die Hemmung übertragen. Gleichzeitig ist es Getriebe und bestimmt die Drehgeschwindigkeit der Zeiger.

Rahmenuhr, Uhren, deren Front nur das Zifferblatt- oft in einem vergoldeten Strahlenkranz – trägt und von einer umlaufenden Rahmenleiste eingefaßt ist. Rahmenuhren wurden besonders häufig in Österreich während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebaut.

Rattrapante, an einem Werk mit Chronographen zusätzlich angebrachter Zeigermechanismus, mit dessen Hilfe Zwischenzeiten gestoppt werden können, ohne daß der eigentliche Sekundenzeiger des Chronographen angehalten werden muß.

Redier Antoine (1817-1897), französischer Uhr- und Chronometermacher. Er entwickelte zahlreiche kleine Verbesserungen für Taschenuhren, Chronometer und Großuhren. Neben Taschenuhren fertigte er auch Pendulen und Barometer. Ende des 19. Jh. hatte er mit seinem Sohn zusammen eine Werkstatt in St. Nicolas-d´Aliermont.

Referenznummer, ist die Modellnummer einer Armbanduhr, welche die gestalterische Gesamtheit von Uhrwerk, Zifferblatt und Uhrgehäuse darstellt. Diese Nummer darf nicht mit der Gehäusenummer, der Kalibernummer oder der Werknummer verwechselt werden.

Regulator,
1. 
besonders genau gehende Pendeluhr, die in der Regel ein Kompensationspendel besitzt und, möglichst erschütterungsfrei aufgestellt, oftmals in Sternwarten benutzt wurde.
2. 
vom Handel aufgebrachte irrige Bezeichnung für Wiener Wanduhren, ebenso unrichtig werden auch Wanduhren des späten 19. Jh. Regulatoren genannt.

Regulatorzifferblatt, eine Zifferblattaufteilung, bei der Stunden-, Minuten- und Sekundenanzeige voneinander getrennt sind.

Reguliermutter, bei den meisten Uhren wird zur Veränderung der effektiven Pendellänge die Reguliermutter eingesetzt. Bei diesem System ist am Ende der Pendelstange ein Gewinde angebracht. Auf diesem Gewinde sitzt die Reguliermutter, auf der wiederum die Pendellinse aufliegt. Durch Drehen der Mutter kann die Pendellänge eingestellt werden.

Reiseuhr, kleinere tragbare Uhren, meist mit einem Schlag – und Weckwerk, die auf Reisen benutzt wurden. Jede federangetriebene Tischuhr: Dosenuhren, Uhren mit horizontalem Zifferblatt, Stockuhren oder Bracketclocks konnten in einem Futteral oder einem ausgepolsterten Holzbehälter als Reiseuhr mitgeführt werden. Im 19. Jh. entwickelt sich in Frankreich aus dem Capucine – Typ die schlichte, allseits verglaste Reiseuhr, die bis Anfang des 20. Jh. in Gebrauch bleibt.

Religieuse, französische Pendule der Zeit vor 1700, deren Name angeblich wegen der Ähnlichkeit ihres Gehäuses mit einem Kirchenportal gewählt worden ist. Das rechteckige dunkelfarbige Gehäuse wird oben meist durch einen flachen Bogen abgeschlossen. Frühe Beispiele besitzen nur ein Federhaus für Geh – und Schlagwerk.

Remontoir, allgemeine Bezeichnung für den Aufzug, d. h. für den Mechanismus zum spannen der Zugfeder bzw. zum Heben des Gewichtes einer Uhr. Oft wurde dieser Begriff auch für den schlüssellosen Aufzug mit der Krone, nach der Erfindung derselben, verwendet.

Renaissance, (franz.)=Wiedergeburt, italienisch Rinascimento, die von Italien im 14. Jahrhundert ihren Ausgang nehmende, sich in sämtlichen Lebens- und Geistesbereichen vollziehende Kulturwende vom Mittelalter zur Neuzeit, eingeleitet bzw. begleitet vom Humanismus und geschichtlich verbunden mit der Reformation. Die Frührenaissance umfasst etwa die Zeit zwischen 1420 und 1500; die Hochrenaissance, in der sich die Ideen der Renaissance am reinsten verwirklichen, geht in dem Jahrzehnt zwischen 1520 und 1530 zu Ende und mündet in die Spätrenaissance.

Reparaturzeichen, vom Uhrmacher nach der Reparatur einer Uhr in deren Rückdeckel eingeritzte Zeichen.

Repetition, die meisten Rechen-Selbst-Schlagwerke sind so eingerichtet, daß sie die zuletzt geschlagene Zeit wiederholen, wenn ein entsprechender Auslösemechanismus betätigt wird. Viele Groß- und Taschenuhren besitzen ein zusätzliches Repetierwerk (Rufschlagwerk), das die jeweilige Zeit mit Stunden und Viertelstunden, häufig auch mit den Minuten, angeben kann.

Retard (franz. nachgehen), Abk. R auf Reguliereinrichtungen (Pendelscheiben) angegebene Bezeichnung für die Richtung, in der durch verstellen des Regulierorgans ein Nachgehen der Uhr erreicht wird.

Revolutionsuhr, Uhren, fast stets Taschenuhren, mit der Dezimaleinteilung, d.h. mit einer 10-Stunden Einteilung zu je 100 Minuten. Dezimaluhren wurden nach der Kalenderreform 1792 in Paris kreirt, konnten sich aber nicht durchsetzen und wurden durch Napoleon mit Erlaß vom 01.01.1806 wieder abgeschafft. Damals wurde der Tag in 20 Stunden und das Jahr in 12 Monate zu je 30 Tagen eingeteilt; eine solche Einteilung steht häufig noch neben der herkömmlichen. Gelegentlich tragen die Revolutionsuhren in Emailmalerei noch die allegorischen Darstellungen von Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit.

Rhabilleur (frz.Ausbesserer). Einer, der Uhren repariert.

Riefler Sigmund (1847-1912), berühmter deutscher Physiker und Präzisionsuhrmacher. Er erfand das Rieflersche Kompensationspendel.

Ringuhr, seit Anfang des 18. jahrhunderts hergestellte Miniaturuhr, die als Fingerring getragen wurde, im 19. Jahrhundert wieder sehr beliebt.

Rocaille (frz.: Muschelwerk), Asymmetrisches Ornament des Rokoko, hervorgegangen aus dem symmetrischen Barockornament.

Rodanet Julien Hilaire (1810-1884), Französischer Uhrmacher, bekam für seine vorzüglichen Marine-Chronometer 1885 eine Goldmedaille und wurde Ritter der Ehrenlegion.

Römische Ziffern, die in römischer Zeit entstandenen Ziffern, von 1-10 wohl aus der Fingerrechnung entwickelt, gibt es in sieben einfachen Grundtypen: 1=1, V=5, X=10, L=50, C=100, D=500, M=1000. Gleiche Zahlen nebeneinander und kleine nach größeren werden addiert, kleinere vor größeren subtrahiert, z. B.: XX=20, XI=11, IX=9. Analoge Uhrenzifferblätter waren früher häufig mit römischen Ziffern I bis XII beziffert, wobei die 4 aus bisher nicht geklärtem Grund nicht wie üblich IV, sondern IIII geschrieben wird. Auf modernen Zifferblättern gibt es meist nur noch einfache Ziffernsymbole in Form von Balken, Strichen oder Punkten oder in Kombination von beidem.

Rokoko. Im zweiten Drittel des 18.Jahrhunderts ist in nahezu allen Gebieten des Kunstgewerbes eine Verfeinerung und Betonung von dekorativen, spielerisch wirkenden Elementen zu beobachten.Rokkoko Pendule Da es sich hier in vielerlei Beziehung um eine Weiterentwicklung von Formen des Barock handelt, wird diese Zeit zuweilen als Spätbarock bezeichnet; für das Kunsthandwerk verbreiteter ist im deutschen Sprachraum der Begriff des Rokoko. Er leitet sich ab von dem französischen, roc´, rocaille´= Grotten- oder Muschelwerk, und bezeichnet damit im engeren Sinn die muschelähnliche Ornamentenform der Rocaille, die seit 1730 konsequent als Dekor auftritt, dass sie namensgebend für die ganze Epoche werden konnte.

Die Rocaille ist aus C- und S- Schwüngen gebildet, die wellenartig, mit getriefelten Rändern verlaufen. Ihre Form ist nicht fest begrenzt, sondern es entwickeln sich fortwährend neue Gebilde, die zackig oder fedrig auslaufen.

Der Eindruck einer flüchtig skizierten Asymmetrie ist jedoch nur vordergründig richtig, denn tatsächlich wird durch das scheinbar spielerische Ornament stets ein Gleichgewicht in der Form erreicht. Entscheident war, dass das Motiv der Rocaille auch die Gestaltung und den äußeren Umriss von Möbeln, Porzellan-Servicen und anderen kunsthandwerklichen Stücken bestimmte. Damit wird das Ornament zu einem selbstständigen, alles beherrschenden Organismus.© Sammler Journal

Rolluhr, Dosenförmige Uhr die durch ihr Eigengewicht auf einer schiefen Ebene hinunterrollt. Rolluhren wurden seit dem 17. Jahrhundert gebaut.

Romantik, Stilrichtung von ca. 1810-1850. Wiederbelebung des christlichen Mittelalters bei Hinwendung zum Wunderglauben und zu einer individuell beseelten Landschaft. Alle Vorwürfe werden idealisiert und sensitiv gesteigert.

Roskopfuhr, größere robuste und billige Taschenuhren einfacher Bauart, die seit 1865 von Georg Friedrich Roskopf (1813 – 1889) angefertigt worden sind und die als „montre du prolétaire bezeichnet wurden.

Rotgold, Legierung aus Gold, Kupfer und Silber. Die rötliche Farbe erhält das Rotgold durch den Kupferanteil.

Royal Society, Die älteste englische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1660 zur Förderung der Naturwissenschaften. Die Royal Society war zum Ende des 17. Jahrhunderts maßgeblich am Aufschwung der englischen Uhrmacherei beteiligt.

Rubin, in der Uhrmacherrei gebrauchter Ausdruck für einen Deck- oder Lagerstein aus echtem oder synthetischem Rubin.

Rückerzeiger, dient zur Feinregulierung von Uhren mit Unruh. Durch Verstellen des Rückerzeigers verändert man die wirksame Länge der Spirale, während die Unruh schwingt. Verkürzen: Uhr geht schneller – Verlängern: Uhr geht langsamer.

Ruempol, Uhrmacherfamilie in Laren, Holland, die im 18. und 19. Jh. tätig war. Außer Turmuhren stellten sie eine charakteristische Wanduhrenart her, die “Ruempolklok”.

Rugendas, Uhrmacherfamilie in Augsburg, deren wichtigste Vertreter, Nikolaus I R. (1585-1658), Nikolaus II R. (1619-1694) und Nikolaus III R. (1665-1745), nicht nur Hals und Stutzuhren, sondern auch Sonnen-, Mond- und Sternuhren herstellten.